STALKER
  Das Spiel/ Tschernobyl
 

1. Was wirklich passiert ist

Am 26. April 1986 ereignete sich die bislang größte Atom-Katastrophe der Menschheitsgeschichte. Es kam zu einer Explosion im Reaktorblock 4 des Kernkraftwerkes in der Nähe von Tschernobyl (Ukraine, damals zur UdSSR gehörig), die eine verheerende Verwüstung anrichtete. Wie viele Menschen durch die Katastrophe und die Folgen ihr Leben verloren, ist ungewiss. Die radioaktive Strahlung konnte noch in Schweden gemessen werden. Durch die extreme Hitze brauchte man neun Tage, in denen 5.000 Tonnen Sand vom Hubschrauber abgeworfen wurden, um die Feuer zu löschen. Bis die Strahlung, die eine Zone von 30 km um den Reaktor verseucht hatte, nachlassen wird, dauert es voraussichtlich 300 bis 600 Jahre.

Ein misslungenes Experiment
Was aber war der Auslöser für die Tragödie? Um dies zu verstehen, muss man wissen, dass ein Kernkraftwerk immer auf Stromversorgung angewiesen ist, auch bei einem Ausfall. Diese Versorgung, u. a. für die Kühlung und die Überwachung, wird im Normalfall vom Energieversorgungsnetz gedeckt. Notstromaggregate stehen nur für einen absoluten Notfall bereit. Ein Experiment sollte allerdings zeigen, dass das Kernkraftwerk nicht zwingend auf externe Stromversorgung angewiesen ist. Die auslaufenden Turbinen sollten bei einem Energieabfall genügend Energie erzeugen, um die Zeit zwischen dem Stromausfall und dem Anlaufen der Stromaggregate zu überbrücken. So fuhren Wissenschaftler die Leistung des Reaktors auf ein Minimum herab. Als der Reaktor nur noch auf minimaler Leistungsstufe lief, traten erste Probleme auf. Die Wachmannschaft versuchte, diese wieder anzuheben, es gelang ihr jedoch nur, den Reaktor auf 7 Prozent seiner Nennleistung zu fahren. 20 Prozent waren laut Vorschrift absolutes Minimum. Trotz dieser Tatsache wurde der Reaktor nicht abgeschaltet. Erst aufgrund weiterer Probleme löste der Schichtleiter um 1:23 Uhr manuell die Abschaltung des Reaktors aus. Doch genau das war der Fehler. Die Steuerstäbe des Reaktors wurden eingefahren. Das bedeutet normalerweise die Abschaltung des Reaktors. Die Einfuhr aller Stäbe in den Reaktor führte jedoch zu einer enormen Reaktivität - die entsteht bei der ersten Berührung der Stäbe mit dem Reaktor. Der Vorgang führte binnen weniger Sekunden zu einer enormen Überbeanspruchung des Kraftwerkes. Durch die auftretende Hitze verformten sich die Brennstäbe so sehr, dass sie nicht vollständig in den Reaktor einfahren konnten. Es kam zu einer ersten Explosion. Als das Zirkonium der Brennstäbe mit dem umgebenden Wasser in Berührung kam, bildete sich Wasserstoff. Zusammen mit der Luft, also dem Sauerstoff, bildete sich eine erhebliche Menge Knallgas. Dies führte zur zweiten Explosion und zur Zerstörung des Kraftwerkes. Ein ebensolcher Versuch misslang zuvor in Block 3 des Kernkraftwerkes. Dieser ging allerdings glimpflich zu Ende. Außerdem sollten solche Tests vor Inbetriebnahme eines Kraftwerks durchgeführt werden. Aufgrund nicht geklärter Umstände wurden Vorabtests nicht unterno
mmen.

 
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